Pramoedya Ananta Toer

Pramoedya Ananta Toer in den 1990er Jahren

Pramoedya Ananta Toer (* 6. Februar 1925 in Blora, Zentraljava; † 30. April 2006 in Jakarta) war ein indonesischer Schriftsteller. Er gilt als bedeutendster indonesischer Autor des 20. Jahrhunderts. Seine Werke wurden in 37 Sprachen übersetzt und er wurde mehrmals für den Literaturnobelpreis nominiert.

Während der japanischen Besatzung Indonesiens im Zweiten Weltkrieg kämpfte „Pram“, wie er in Indonesien meist genannt wird, in der paramilitärischen Organisation Pemuda (Jugend).

Von 1947 bis 1949 sperrten ihn die holländischen Besatzer wegen „antikolonialem Denken“ ein. Nach einem Aufenthalt in Holland arbeitete er als Schriftsteller und Herausgeber in Jakarta. Wegen seiner Nähe zu kommunistischen Organisationen wurde er nach dem Putsch des späteren Diktators Soeharto ohne Gerichtsverfahren eingesperrt und verbrachte die Jahre von 1965 bis 1979 in verschiedenen Gefängnissen, zunächst auf Nusa Kambangan und dann vor allem auf der Gefängnisinsel Buru. Hier schrieb er sein berühmtestes Werk, die Buru-Tetralogie. Von seiner Zeit auf Buru erzählt das stark autobiographische Werk Stilles Lied eines Stummen. Nach Intervention der Carter-Regierung kam er 1979 frei, konnte aber Jakarta bis zum Sturz Soehartos 1998 nicht verlassen. Erst seit 1999 erscheinen seine Werke wieder in Indonesien.

Am 28. April 2006 wurde Toer mit Herzbeschwerden und Problemen mit seiner Diabetes-Erkrankung auf die Intensivstation des St. Carolus Krankenhauses in Jakarta eingeliefert. Nach seiner Entlassung verschlechterte sich sein Gesundheitszustand und am 30. April 2006 verstarb Pramoedya Ananta Toer im Haus seiner Tochter.


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